Ordentlicher Verbandstag 2018
Erneuter Teilnahme-Negativrekord
Geringe Teilnahme
„Da simmer dabei, dat is prima“, besingt die Kölner Kultband „Höhner“ in ihrem Party-Hit „Viva Colonia“ die Mentalität des Rheinländers, sich im Allgemeinen bei jeglichen Events sehen zu lassen. Doch beim 71. Verbandstag des Westdeutschen Hockey-Verbandes waren es vor allen Dingen die Vereine des Rheinbezirk, die sich rar machten: Von den großen Klubs war nämlich nur der Bonner THV präsent. Aber auch die meisten anderen Bezirke des größten Landesverbands innerhalb des DHB taten sich schwer, Delegierte in die Sportschule nach Duisburg-Wedau zu schicken. Dabei hatten die Westfalen mit der weitesten Anreise noch die beste Quote. Die schlechte Nachricht: Die Teilnahme war erneut ein Negativrekord, die gute: Es waren wenigstens noch mehr Vereinsvertreter anwesend, als in das Wohnzimmer von Verbandspräsident Michael Timm passen. Einen Teilnahmezwang bei künftigen Verbandstagen lehnt der Verbandschef allerdings ab. „Aber wir überlegen, eine weitere Veranstaltung wie zum Beispiel das WHV-Forum mit dem Verbandstag zu kombinieren, und so mehr Teilnehmer zu gewinnen“.
WHV-Präsident Dr.Michael Timm
Bericht aus dem Präsidium
In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr konnte Dr. Timm vermerken, dass der Verband gut gewirtschaftet und seine Mitgliederzahl um 1,6 % vergrößert hatte. Inzwischen gehört jeder Vierte Hockeyspieler des Deutschen Hockey-Bundes dem WHV an. Und da für das Jahr 2018 somit die Beitragseinnahmen steigen und zusätzliche Sportfördermittel erwartet werden, stand eine Erhöhung der Verbandsbeiträge nicht zur Diskussion. Dass die Einnahmen aus Straffestsetzungen von rund 13.000 Euro auf gut 15.000 Euro gestiegen waren, stieß übrigens nicht einmal dem Alt-Oppositionellen Kay Milner (Bonn) böse auf. Als Ziele für das laufende Jahr nannte Timm die Förderung des Breitensports zum Beispiel durch das LSB-Programm „Bewegt älter werden“, sowie einen weiteren kontinuierlichen Aufbau im Jugendbereich. Ein großes Echo fand die „Respekt-Kampagne“ die gerade in Zeiten wie diesen wichtig erscheint, Motto: „Nur wer Respekt mitbringt, der kann Respekt einfordern“. Ein Problem gibt es nach wie vor bei der Gewinnung von „echten“ Schiedsrichtern. So werden im Schnitt pro Woche 43 Schiedsrichter benötigt, vorhanden sind allerdings gerade mal 34.
Nach dem Bericht der Kassenprüfer Krütt und Brinkmann, die übrigens für eine weitere Amtszeit gewählt wurden, erfolgte die einstimmige Entlastung des Präsidiums.
LSB-Initiative Ehrenamt
Kein Verbandstag ohne einen Vortrag und den hielt in diesem Jahr LSB-Referentin Heike Arlt zum Thema „Tage der Ehre“ in dem sie die auf fünf Jahre angelegte Initiative Ehrenamt vorstellte, mit der der LSB darauf reagiert, dass die Bereitschaft, sich unentgeltlich im Sport zu engagieren rückläufig ist. Alten Staub auskehren, neue Strukturen schaffen und Erhöhung der Attraktivität, so die Stichpunkte. Dabei umriss sie in groben Zügen die einzelnen Bausteine, wobei sich der eine oder andere Vereinsvertreter vielleicht gerne eine etwas konkretere Hilfestellung gewünscht hätte. Aber die soll es ja durch künftige Ehrenamtsmanager geben.
LSB-Referentin Heike Arlt
Wahlen
Die weitere Tagesordnung sah unter anderem auch drei Wahlen vor. Dabei wurden Michael Timm als Präsident und Matthias Hecker als Vizepräsident Sport einstimmig wiedergewählt. Ein neues Gesicht im Präsidium gibt es mit Claudia Aßkamp aus dem Bezirk Westfalen, die als Wunschkandidatin des Präsidiums in das verwaiste Amt der Vizepräsidentin Vereinsentwicklung und Vereinsmanagement – ebenfalls einstimmig – gewählt wurde. Erstmals wählten die Delegierten mit Dr. Christian Deckenbrock einen „Beauftragten für Good Governance“. Außerdem wurde die von der Jugendversammlung wiedergewählte Jugendwartin Susanne Timm einstimmig bestätigt.
Neu im Präsidium: Vizepräsidentin für Sportentwicklung und Vereinsmanagement
Claudia Asskamp
Anträge
Diskutiert wurde übrigens nach den vielen Vorträgen auch – dank zweier Anträge des DSD Düsseldorf. Zum einen beantragten die Hockeyspieler aus der Landeshauptstadt, die Spielordnung dahingehend zu ändern, dass Spiele nicht mehr mehr oder minder automatisch verlegt werden, wenn der Coach einer Mannschaft gleichzeitig dem Trainerstab des Verbandes angehört und zeitgleich eine Verbandsmannschaft in einem Spiel oder Lehrgang betreuen muss. Die Düsseldorfer Damen waren in der vergangenen Saison durch diese Verlegungen – meist auf unattraktive Spieltermine in der Woche – besonders gebeutelt. Nachdem Verbandstrainerin Michaela Scheibe zusagte, dass die betroffenen Mitarbeiter des Trainerstabs ihre Spieltermine bereits vor Saisonbeginn prüfen und diese frühzeitig koordinieren werden, zog der Düsseldorfer Abteilungsleiter Peter Wolf den Antrag zurück und meinte: „Wir wollten das ja nur mal diskutieren“. „Hat Spaß gemacht“, konterte Michael Timm und hatte die Lacher auf seiner Seite.
Antrag Nummer zwei drehte sich um die Pflichten der Schiedsrichter. Hier hatten die Düsseldorfer festgestellt, dass die Schiedsrichter nicht mehr die Identität der eingesetzten Spieler anhand der Spielerpässe oder der Online-Passdatei überprüfen. Vizepräsident Bettray stellte sich vor seine Unparteiischen: „Die Schiedsrichter haben sich vor dem Anpfiff auf das Spiel vorzubereiten und nicht organisatorische Aufgaben durchzuführen“. Damit waren nicht alle Vereinsvertreter einverstanden. Doch nach weiteren kontroversen Diskussionen wurde der Düsseldorfer Antrag mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Trost für den Antragsteller: Bei begründetem Verdacht, dass Gegner Spieler einsetzen, die nicht spielberechtigt sind, können sie die Schiedsrichter darauf aufmerksam machen, die den Einwand im Spielbericht festhalten. Alles Weitere ist dann Sache des Staffelleiters.
Ehrungen
Ehrungen gab es diesmal natürlich auch. Die Bronzenadel bekamen in Abwesenheit Gregor Küpper (Schiedsrichter), Boris Mansfeld (HC Georgsmarienhütte) und Peter Rak (RTHC Leverkusen) zugesprochen. Die Silberne Ehrennadel erhielten Ben Göntgen (Schiedsrichter) sowie Klaus Peter Nolte, der beim SSC Lünen als Betreuer, Trainer, Fahrer und vieles mehr tätig ist, sowie Gaby Schmitz (Schiedsrichterin).
Silberne Ehrennadeln für Klaus Peter Nolte und Ben Göntgen
Ein besonderes Dankeschön galt Angelika Abeln und der Geschäftsstelle
WHV-Club-Award
Der Club-Award ging an den DSD Düsseldorf, der mit seiner Knaben A-Mannschaft die Feldmeisterschaft und die Deutsche Hallenmeisterschaft 2017/18 gewonnen hatte und perfekter Gastgeber bei der DM-Zwischen- und Endrunde war. Urkunde und Pokal nahm Holger Muth, Trainer der Mannschaft, entgegen.
WHV-Club-Award für den DSD-Düsseldorf
"Grüner Wimpel" für die Regionalliga Meister
Neu ins Leben gerufen hat der WHV einen „Grünen Wimpel“ als Auszeichnung für die Meister in der höchsten Verbandsspielklasse, der Regionalliga. Diese Auszeichnung ging in diesem Jahr an die Damen des Bonner THV und die 2. Herrenmannschaft von Rot-Weiß Köln.
"Final Four" beim Crefelder HTC
Im Punkt „Verschiedenes“ stellte der Krefelder Robert Haake die Planungen für die diesjährige Endrunde am 9./10. Juni vor. Unter anderem wird es ein buntes Rahmenprogramm geben und für eine gute Zuschauerkulisse ist auch gesorgt, da eine Tribüne mit 4.000 Sitzplätzen errichtet wird. „Die Tribüne ließe sich bautechnisch zwar auch auf bis zu 8.000 Plätze erweitern, aber das kommt wegen Brandschutzauflagen und Auflagen zur Entfluchtung nicht infrage“, so Haake. Die Duisburger Loveparade lässt grüßen.
Robert Haake: "Final Four" beim CHTC
Nach rund drei Stunden war die Versammlung beendet. Der nächste Verbandstag wird am 6. April 2019 erneut in Duisburg stattfinden und dann – so hofft Michael Timm – mit mehr als nur 19 von 84 WHV-Vereinen. (Bericht und Fotos: hbo)
LSB-Initiative Ehrenamt
Vorstellung auf dem Verbandstag
Auf dem diesjährigen Verbandstag stellen wir die Initiative Ehrenamt 2018 - 2022 vor. Gastrednerin wird die LSB-Referentin Heike Arlt sein:
Die für die nächsten vier Jahre angelegte Ehrenamtskampagne des Landessportbundes NRW zielt systematisch mit seinen vier unterschiedlichen Handlungsfeldern darauf ab, das Image, die Attraktivität und die Wertschätzung des Ehrenamts im Sport zu verbessern. Mittels moderner und ansprechender Öffentlichkeitsarbeit wird diese Initiative begleitet. Angesprochen werden sollen alle ehrenamtlich Engagierten auf unterschiedlichen Ebenen im organisierten Sport. Vereine können hierfür kostenfreie Ehrenamtsberatungen in Anspruch nehmen, um die eigene Organisation ehrenamtsfreundlich aufzustellen.
Jeder Sportverein kann die Kampagne mit unterstützen und eigene Aktionen zum Thema "Tage der Ehre" als gute Beispiele publizieren. Hierfür können Vereine 500 € für die eigene Vereinskasse verdienen!
Präsidium - Einladung Ordentlicher Verbandstag 2018
Samstag, 28. April 2018
Beginn: 10:00 Uhr
Ort: Sportschule Wedau, „Raum unter der Aula“
(Eingang neben der Gaststätte „Sportlertreff“)
Friedrich-Alfred-Str. 15, 47055 Duisburg
T A G E S O R D N U N G
TOP 1 Begrüßung
TOP 2 Wahl eines Versammlungsleiters
TOP 3 Ehrungen
TOP 4 Vorstellung LSB-Initiative "Ehrenamt 2018 - 2022"
TOP 5 Prüfung der Vollmachten, Feststellung der Stimmen
TOP 6 Berichte des Präsidiums und der Leiter der Ausschüsse
TOP 7 Bericht der Kassenprüfer
TOP 8 Entlastung des Präsidiums
TOP 9 Wahlen der Mitglieder des Präsidiums auf die Dauer von zwei Jahren:
Wahl des Präsidenten, des Vizepräsidenten Sport und des Vizepräsidenten
Breitensport/Vereinsentwicklung, zweier Kassenprüfer und zweier Ersatzkassenprüfer,
des Beauftragten für "Good Governance" sowie Bestätigung des auf dem
Verbandsjugendtag gewählten Vizepräsidenten Jugend.
TOP 10 Festsetzung des Verbandsbeitrages und Verabschiedung des Etats
TOP 11 Anträge
TOP 12 Verleihung WHV - Club Award "Verein des Jahres 2017"
TOP 13 Festsetzung des Tagungsortes für den nächsten Verbandstag
TOP 14 Verschiedenes
Anträge sind bis spätestens 31. März 2018 schriftlich an die WHV-Geschäftsstelle zu richten.
Mit freundlichen Grüßen
WESTDEUTSCHER HOCKEY-VERBAND e.V.
Dr. Michael Timm
Präsident
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