Knappe Niederlage gegen den WM-Endspielgegner von 2009
U21-EM in Polen, 2. Gruppenspiel: Deutschland - Niederlande 3:4 (1:2)
27.07.2010 - Im zweiten Gruppenspiel der Europameisterschaft in Siemianowice Slaskie (Polen) haben die deutschen U21-Herren – 48 Stunden nach dem 8:5-Auftaktsieg über Russland – in der Neuauflage des WM-Endspiels von 2009 eine knappe 3:4-Niederlage gegen die Niederlande hinnehmen müssen. Das Team von Bundestrainer Jamilon Mülders hatte drei Mal durch Tore von Niklas Grell (2) und Jonas Swiatek einen Rückstand ausgleichen können. Als dann fünf Minuten vor Ende das vierte Tor der Niederländer fiel, hatten die Deutschen keine rechtzeitige Erwiderung mehr. Die DHB-Auswahl braucht nun am Mittwoch im Spiel gegen Gastgeber Polen einen Sieg, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren.
Jamilon Mülders: „Wir haben ein deutlich besseres Spiel abgeliefert als am Sonntag gegen Russland. Leider haben wir erneut durch vier individuelle Fehler vier Tore kassiert – das ärgert mich schon sehr. Aber wir haben wieder einen Schritt gemacht in der Entwicklung. Und wir werden jetzt auch Polen schlagen, um ins Halbfinale einzuziehen. Wenn man sich bei dieser EM eine Niederlage leisten konnte, dann war es diese in diesem Spiel. Die Niederländer habe ich vor der EM und hier gesehen. Sie haben heute dabei ihr bestes Spiel gemacht – aber eben auch begünstigt durch unsere Fehler. Ich bin aber ganz ruhig, weil ich weiß, dass die Mannschaft auch dieses Mal die richtigen Lehren daraus ziehen wird.“
Schon in der 12. Minute hatte ein Fehler im deutschen Abwehrverbund Diede van Puffelen die Führung der Niederländer ermöglicht. Doch als Niklas Grell in der 21. Minute von links in den Kreis eindrang und per Schlenzer oben links in den Winkel traf, war der Ausgleich wieder hergestellt. Doch erneut ein Fehler im Eins-gegen-Eins begünstigte das 2:1 für die Niederländer - erzielt von Bjorn Kellerman – kurz vor der Pause. Zu diesem Zeitpunkt musste das deutsche Team bereits den Ausfall von Weltmeister Niklas Cartsburg kompensieren, der bei einem Abwehrstecher den ausschwingenden Schläger eines Holländers so heftig auf den Mittelhandknochen bekommen hatte, dass eine tiefe Fleischwunde entstand.
Mülders: „Ich hoffe, dass Niklas bis zum Halbfinale wieder spielen kann. Wir haben heute den Ausfall ganz gut kompensieren können. Er ist ein harter Kerl – der beißt die Zähne zusammen.“ Nach der Pause sorgte erneut Kapitän Grell für den schnellen Ausgleich. Die exzellente Vorbereitung kam von Marko Miltkau, der vier Holländer aussteigen ließ und dann gut ablegte. Doch erneut geriet die DHB-Auswahl in Rückstand. Dieses mal war es eine Strafecke von Seve van Ass, die der ansonsten gute Felix Reuss passieren lassen musste.
Doch nur vier Minuten später ließ Jonas Swiatek ebenfalls per Strafecke das 3:3 folgen – bereits sein viertes Tor im zweiten EM-Spiel. Der Fehler zum 3:4 vier Minuten vor Schluss sollte dann allerdings einer zu viel sein für das deutsche Team. Jelle Galema durfte über den Siegtreffer der Niederländer jubeln, die damit erfolgreich Revanche nahmen für das verlorene WM-Endspiel von Malaysia 2009. Am morgigen Mittwoch um 18 Uhr kann das DHB-Team aber bereits wieder in die Erfolgsspur zurückkehren, wenn es Gastgeber Polen schlagen sollte.
Statistik:
0:1 Diede van Puffelen (12.)
1:1 Niklas Grell (21.)
1:2 Bjorn Kellerman (29.)
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2:2 Niklas Grell (38.)
2:3 Seve van Ass (KE, 52.)
3:3 Jonas Swiatek (KE, 56.)
3:4 Jelle Galema (65.)
Strafecken:
Deutschland 2 (1 Tor) / Niederlande 2 (1 Tor)
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