19.06.2014 - Die deutschen Junioren spielen in den kommenden Tagen drei Mal in Wettingen gegen den Schweizer A-Kader. Es ist eine Win-Win-Situation für beide Teams. Die Schweizer suchten ein spielstarkes Team, um sich auf Olympia-Qualifikation vorzubereiten, die für das Herren-Nationalteam am 30. Juni mit der 1. Runde der World League in Kroatien beginnt. Da kam der Junioren-Weltmeister gerade recht, der sich ebenso freute, in seinen EM-Vorbereitungen gegen einen "taktisch und athletisch starken Gegner spielen zu können", so Bundestrainer Valentin Altenburg.
So stehen nun fünf Trainingseinheiten und drei Länderspiele in den nächsten Tagen auf dem Programm. "Ziel ist hier, eine starke eigene Handschrift zu entwickeln", so Altenburg. "Es muss noch nicht alles klappen, aber die Jungs sollen nach Hause fahren und wissen, wie unser Spielplan, unsere Philosophie aussieht!" Hierfür hat er einen Teil des erweiterten EM-Kaders für Waterloo (Belgien, 20. bis 26. Juli) mit nach Wettingen genommen. Für die Spiele gegen England Ende des Monats in Moers wird dann der andere Teil des Kaders zum Einsatz kommen. Danach geht es noch einmal gegen Holland mit einem bereits verkleinerten Kader. Erst zu den EM-Tests in Waterloo gegen Belgien vom 5. bis 9. Juli will Altenburg das endgültige EM-Team nominieren.
Ob denn bereits Erkenntnisse aus der WM in Den Haag mit in die Arbeit mit den Junioren einfließen würden, wollten wir vom Junioren-Bundestrainer wissen. "Durchaus!", so das klare Statement von Altenburg. "Teil unserer Philosophie wird sein, dass wir die Spieler früher fit für den A-Kader bekommen wollen und müssen. Es waren ja jetzt bereits mit Christopher Rühr und Mats Grambusch zwei Spieler im Team, die der Mannschaft auch durchaus schon Impulse geben konnten. Die Entwicklung muss weiter gehen. Wir brauchen noch mehr individuelle Qualität, denn die gibt am Ende den Ausschlag, ob ein Spieler überhaupt die Chance bekommt, sich im A-Kader zu zeigen!"
Bislang galt die Faustregel, dass ein Talent etwa 50 Spiele in zwei Jahren brauchte, um die Qualität Richtung A-Kader zu entwickeln. "Wir wollen diese Zeit halbieren, um das Niveau in der Weltspitze halten zu können. Die WM war Beweis genug dafür, wie eng es in der Weltspitze ist. Die Jungs sollen bei uns bereits alle Abläufe kennen lernen, die es auch im A-Kader gibt, und parallel wollen wir aber durch sehr individualisiertes Training die Spieler kompletter machen. Wenn es Bereiche gibt, in denen ein Spieler Schwächen hat, kann er in anderen Bereichen noch so gut sein, er wird es dann sehr schwer haben, in den A-Kader eingeladen zu werden. Wir müssen daran arbeiten, diese individuellen Schwächen abzustellen."
|